Autounfall, Ursachen

Die wichtigsten Gründe, warum Autofahrer crashen

Steve Casner, Unfallforscher aus den USA, hat auf Slate.com einen interessanten Beitrag veröffentlicht, der Unfallursachen nach Häufigkeit reiht.

Anzahl in %Grund
33%Verlassen der Spur oder der Fahrbahn aufgrund von Ablenkung
25%Auffahrunfälle
12%"Blindes Abbiegen" bei nicht ausreichender Sicht/verdeckten Fahrstreifen
11%Kontrollverlust über das Fahrzeug wegen überhöhter Geschwindigkeit/nicht angepasster Fahrweise
7%Sekundenschlaf/Einschlafen am Steuer.
Grund für 21% der tödlichen Verkehrsunfälle in den USA

Die Daten beziehen sich zwar auf die USA, sollten jedoch auch in Europa/Österreich zumindest großteils relevant sein (wir haben das “Rechtsabbiegen bei Rot”, dass in den USA in vielen Bundesstaaten erlaubt ist, absichtlich nicht übernommen).

Die angeführten Gründe sind allesamt aus Sicht des Fahrers zu vermeiden – wenn da nicht das große Thema Selbstüberschätzung wäre…

Gute Fahrt!

Quelle: http://www.slate.com/articles/technology/future_tense/2017/11/the_six_main_causes_of_car_crashes.html

 

 

Selbstverteidigung für Max & Maria Mustermann

Es ist das Recht jeden Staatsbürgers in Österreich, jemanden daran zu hindern einem körperlichen oder Sachschaden zuzufügen. Dazu existiert das Recht auf Notwehr, welches in §3, Strafgesetzbuch, geregelt ist:

§ 3. (1) Nicht rechtswidrig handelt, wer sich nur der Verteidigung bedient, die notwendig ist, um einen gegenwärtigen oder unmittelbar drohenden rechtswidrigen Angriff auf Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, sexuelle Integrität und Selbstbestimmung, Freiheit oder Vermögen von sich oder einem anderen abzuwehren. Die Handlung ist jedoch nicht gerechtfertigt, wenn es offensichtlich ist, daß dem Angegriffenen bloß ein geringer Nachteil droht und die Verteidigung, insbesondere wegen der Schwere der zur Abwehr nötigen Beeinträchtigung des Angreifers, unangemessen ist.

(2) Wer das gerechtfertigte Maß der Verteidigung überschreitet oder sich einer offensichtlich unangemessenen Verteidigung (Abs. 1) bedient, ist, wenn dies lediglich aus Bestürzung, Furcht oder Schrecken geschieht, nur strafbar, wenn die Überschreitung auf Fahrlässigkeit beruht und die fahrlässige Handlung mit Strafe bedroht ist.

 In eine Situation zu kommen, in der körperliche Selbstverteidigung notwendig ist, ist für einen durchschnittlichen Österreicher gering – im Schnitt gehört Österreich immer noch zu einem der sichersten Länder dieser Erde.

Vor wem hätten Sie Angst? Wer könnte Sie körperlich bedrohen? Und wären Sie so einer Person körperlich – wenn’s darauf ankommt – in irgendeiner Form gewachsen?

Selbstverteidigungssportarten sind nicht immer dazu geeignet, sich selbst effektiv zu verteidigen. Zu “erlernter” Gewaltausübung gehören einige Dinge, die sich nicht von heute auf morgen erlernen lassen:

  • Körperliche Fitness und Körperbeherrschung
  • Kenntnis von situationsangepassten Techniken
  • Praxisbezogene Übung

Die gute Nachricht: Jede Sportart, die die körperliche Fitness fördert, hilft auch effektiv bei der zweithöchsten Stufe jeder Selbstverteidigungsstrategie…

Erkennen – Vermeiden – Davonlaufen – Aufgeben oder Kämpfen

 

Welche Sportart hat nun praktischen Nutzen zur Selbstverteidigung?

Viele “Kampf”-Sportarten sind – aus gutem Grund – Regeln unterworfen, die das Verletzungsrisiko der Sportler senken: So sind Schläge in die Weichteile, Ellbogen- und Knietechniken, in z.B. Taekwondo oder Karate meist gar nicht teil des Unterrichts. Auch die Trainingsprogression ist relativ langsam, da erst Grundtechniken und Grundkondition aufgebaut werden müssen, um als Sportler erfolgreich zu sein.

Als Praxisorientierte Selbstverteidigungs-Schule kann jedoch Krav Maga hervorgehoben werden. Im Gegensatz zu anderen Kampfsportarten steht hier die effektive Selbstverteidigung im Vordergrund, es wird in vielen Schulen praxisnah und bezogen auf realistische Situationen trainiert. Fitness ist hier eher Nebeneffekt.

Trainiert wird unter anderem mit Alltagsgegenständen, auch Selbstverteidigungsstrategien gegen Waffen werden unterrichtet, ebenso wie Strategien bei mehreren Angreifern.

Weitere praktische Selbstverteidigungsstrategien erlernen Sie zum Beispiel bei Kursen der jeweiligen Landespolizeidirektionen. Über die Polizeisportvereine werden beispielsweise spezielle Kurse für Mädchen und Frauen angeboten.

 

 

 

 

Sicherheit durch Aufmerksamkeit

Sicherheit ist Einstellungssache: Es ist immer besser, nicht in eine unsichere Situation zu geraten und sie zu vermeiden, als sich aus einer schwierigen Lage zu befreien zu müssen! Dazu gehört es aber, sich der des jeweiligen Umfelds bewusst zu sein und nicht tagträumend durch das Leben zu laufen.

Scott Stewart (Stratfor) unterteilt die Aufmerksamkeitsgrade des Menschen in 5 Stufen:

  1. “Tuned Out”, am besten vielleicht mit “dösend” zu übersetzen
  2. “Entspannte Aufmerksamkeit”
  3. “Fokussierte Aufmerksamkeit”
  4. “Alarm”
  5. “Lähmung”

Die meisten Menschen wechseln oftmals am Tag zwischen Stufe 1 und Stufe 3 hin und her. Jedoch ist es typischerweise schwieriger und vor allem langsamer, aus dem Dösen in den Alarm-Modus zu wechseln.

Aufmerksamkeits-Stufen und praktische Beispiele

Stufen/BeispieleStufe 1:
"Tuned Out", dösend
Stufe 2:
Entspannte Aufmerksamkeit
Stufe 3:
Fokussierte Aufmerksamkeit
Stufe 4:
Alarm
Stufe 5:
Lähmung
Zu HauseSie liegen auf der Couch sehen dösend fernSie räumen auf, üben eine Tätigkeit ausEs klopft an der Tür, auf der Straße vor dem Fenster ruft jemand ewasJemand tritt gegen Ihre Tür, Sie riechen Rauch,
es kracht und knallt vor Ihrem Haus wie bei einem Autounfall
Sie steigen in den Lift und er stürzt plötzlich ab
Im AutoSie fahren auf der Autobahn irgendwo zwischen Sankt Pölten und Amstetten und haben noch 2 Stunden Fahrtzeit vor sich, das Radio läuft, die Landschaft rauscht vorbeiSie sehen ein Auto, dass nicht 100%ig die Spur hält, oder Ihnen fällt das Wildwechsel-Schild auf und Sie nähern sich einem Waldstück, Sie fassen das Lenkrad etwas bewusster an. Sie nähern sich einer Kurve, in der Sie schon mal auf Nässe oder Eis ein wenig gerutscht sind.
Ein Auto vor Ihnen mach einen Spurwechsel, der Sie genauer hinsehen lässt
Sie springen auf die Bremse, weil ein Kind mit Ball auf die Straße springt.
Das Auto vor Ihnen stoppt abrupt an einem Stau-Ende, das Sie noch nicht wahrgenommen haben.
Ihr Auto stürzt über eine Böschung, Sie sehen dass Sie im Fluss landen werden
In öffentlichen VerkehrsmittelnSie warten auf die U-Bahn und lesen währenddessen irgendetwas am Mobiltelefon oder blättern in der Gratiszeitung, ohne sie wirklich zu lesenSie nähern ich Ihrer Station und schauen, ob der Ausgang gut frei ist. Zwei Kontrollore beginnen eine Überprüfung der FahrscheineJemand streitet lautstark mit den Kontrolloren und stößt eine andere PersonIhr Buss rauscht ohne zu bremsen auf eine rote Ampel zu
Am ArbeitsplatzSie erledigen eine Routinetätigkeit, die Sie oft und beinahe automatisch erledigenSie nehmen wahr, dass neue Gesichter im Büro sind, die Ihnen noch nicht geläufig sindJemand beschimpft Ihren Kollegen lautstarkSie hören ein krachendes Geräusch von nebenanSie sehen aus dem Fenster und können den Piloten des Flugzeugs, welches auf sie zufliegt, in die Augen sehen
Auf der StraßeSie spazieren die Straße lang, Sie haben keinen Stress, die Läden haben noch lang genug offen um alles zu erledigen...Sie betrachten Schaufenster, Menschen, Hunde,...Sie beobachten, wie sich jemand an der Tasche eines Passanten zu schaffen macht. Sie erkennen Anzeichen, dass sich jemand zu streiten beginnt.Die Streitenden wenden sich Ihnen zu und schreien Sie an - jemand schreit auf und eine andere Person läuft plötzlich losEin LKW rast auf eine Personengruppe zu

Die Stufe der entspannten Aufmerksamkeit kann man den ganzen Tag über beibehalten – aber achten Sie mal darauf, wie viele Menschen in ihrem Umfeld offensichtlich auf Autopilot durch das Leben gehen. Das ist jener Zustand, in dem Sie die Kontrolle leicht verlieren, langsam auf Veränderung reagieren und den zum Beispiel Taschendiebe besonders gerne nutzen.

Einfache Verhaltensregeln, die Sie sicherer machen:

  • Keine Kopfhörer in der Öffentlichkeit: Sie sind ein eindeutiges, weithin sichtbares Signal für Unaufmerksamkeit
  • Sehen Sie sich regelmäßig um und fragen Sie sich z.B. hin und wieder, wieso Ihre unmittelbaren Nachbarn wohl gerade hier sind. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Menschen und ihr Verhalten zu beobachten – und wenn Sie sich nur gute Ideen für neue Outfits oder Trends holen
  • Vergewissern Sie sich, ob es nun OK ist “abzuschalten”. Nichts spricht dagegen, vor dem Fernseher zu dösen, aber sind die Kerzen aus, die Tür verschlossen? Machen Sie es sich zur Routine, sich ganz bewusst zu erlauben auf Autopilot zu schalten.

 

Quelle: https://www.stratfor.com/weekly/practical-guide-situational-awareness, Scott Stewart, 2012

Pfefferspray – Wie setzt man ihn richtig ein?

Pfefferspray kann in Österreich legal erworben und mit sich getragen (“geführt”) werden. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf ihn besitzen.

Wie wirkt Pfefferspray?

In der Flüssigkeit im Druckbehälter ist ein Konzentrat von Oleum Capsicum gelöst – im Wesentlichen das selbe Öl, das auch in sehr scharfen Chilis ist. Trifft dieses auf die Schleimhäute in Nase, Mund oder Augen, so schwellen diese an und sind extrem gereizt. Atmen wird schwierig, die Augen tränen, man kneift die Augen zu und sieht kaum noch etwas.

Wird ein Angreifer von Pfefferspray wirksam getroffen, so kann man sich relativ leicht von ihm entfernen. Er kann zwar weiterhin Gewalt anwenden, jedoch nicht mehr sehr zielgerichtet.

Die Wirkung lässt nach einiger Zeit nach, Spülen mit viel klarem Wasser oder noch besser Milch kann die Wirkung schneller vorbeigehen lassen.

Welche Arten von OC-Spray gibt es?

  • Sprühstrahl
    Der Sprühstrahl sieht ähnlich aus wie der einer Spritzpistole, jedoch mit etwas mehr Druck. Er reicht ca. 3-4 Meter weit. Hat man etwas Distanz zum Angreifer, kann man sich damit gut verteidigen. Er kann bei gutem Licht recht zielgerichtet eingesetzt werden.
  • Sprühnebel-Spray
    Sehr selten zu kaufen, jedoch absolut nicht zu empfehlen! Der Nebel verursacht eine gute und schnelle Wirkung im Nahbereich, jedoch ist es fast unmöglich, selbst davon nicht betroffen zu sein!
  • Sonderformen
    • Pfefferspray mit Markier-Flüssigkeit
      Manche Pfeffersprays sprühen in Kombination mit dem Wirkstoff eine sehr haltbare Farbe. So wird der Angreifer zusätzlich markiert und kann in der Folge leichter identifizert werden.
    • Pfefferspray mit Treibladung
      Der “JPX Jet Protector” oder der “Guardian Angel” funktionieren nicht mit Gasdruck, sondern mit einer Art Schreckschuss-Patrone, die einen Kolben zusammendrückt und dadurch eine Pfeffer-Öl-Mischung verspritzt. Der Vorteil ist, dass man sehr zielgerichtet auch auf größere Entfernungen (bis zu 7-8 Meter) oder bei starkem Wind die Selbstverteidigungswaffe einsetzen kann. Ist die Entfernung aber sehr gering, wird man auch als Schütze etwas davon abbekommen.
      Die JPX-Geräte sind nicht sonderlich laut, in etwa mit einem sehr lautem Klatschen zu vergleichen.
      Die größten Nachteile sind die Größe der Geräte und die Beschränkung auf (meist) zwei Schuss. Für Sicherheitsdienst-Personal können sie aber eine extrem brauchbare Ergänzung zum normalen Spray sein.

Vorteile von Pfefferspray

Der Einsatz von Pfefferspray hat in der Regel keine bleibenden Schäden am Angreifer zur Folge. Er ist zwar extrem unangenehm und zählt als Körperverletzung (was in einer Notwehr-Situation keine wirkliche Rolle spielt), im Gegensatz zu Schlägen, Feuerwaffen oder anderen Methoden ist das Risiko relativ gering und die Erfolgschance recht hoch!

Nachteile von Pfefferspray

Es ist beinahe unmöglich, selbst völlig unbetroffen einen Pfefferspray einzusetzen. Es empfiehlt sich also, den Fluchtweg bereits geplant zu haben und zu wissen, wohin man laufen soll um Distanz zum Angreifer zu schaffen, bevor man den den Spray einsetzt.

Was ist beim Kauf von Pfefferspray zu beachten?

Pfeffer nutzt Ihnen nur, wenn Sie ihn im Fall des Falles sprichwörtlich zur Hand haben! Tragen Sie ihn z.B. im Herbst/Winter immer in der selben Jackentasche, ohne dass sich in der Tasche noch viel anderer Kram befindet. Klemmen Sie in an immer die selbe Innentasche Ihrer Handtasche, so dass Sie ihn blind oder laufend herausnehmen können.

Trainieren Sie mit Ihrem Selbstverteidigungsgerät!

Kaufen Sie zwei Sprays und  gehen sie mit einem an einen geeigneten Ort (Wäldchen, einsamer Parkplatz, keinesfalls jedoch geschlossener Raum!) und probieren Sie ihn aus! Wie weit spritzt er? Wie wird er entsichert? Wie lange können Sie spritzen? Treffen Sie den Baum, den Sie sich ausgesucht haben?

Gehen Sie danach vorsichtig an Ihr Ziel heran und schnuppern Sie mit ganz flacher Atmung die Luft – lernen Sie die Wirkung kennen!

Wenn Sie Sicherheitsbediensteter sind: Probieren Sie mit den Kollegen die Wirkung und den Erfolg aus – nehmen Sie sich aber für den Rest des Tages nichts mehr vor!

Wo soll ich den Spray aufbewahren?

  • Bewahren Sie einen Pfefferspray direkt an Ihrer Wohnungstür auf – so dass sie Ihn beim Öffnen der Türe direkt erreichen können. Scheuen Sie sich nicht, den Pfefferspray bei unklaren Situationen bereits in der Hand zu haben, bevor Sie mit unerwarteten Besuchern Kontakt aufnehmen.
  • Haben Sie einen Pfefferspray in Ihrem Nachtkasten griffbereit
  • Bewahren Sie einen Pfefferspray in der Autotür auf, so dass Sie ihn unauffällig in die Hand nehmen können wenn sich jemand Ihrem Auto z.B. im Parkhaus beim Aussteigen nähert.

Welche Größe soll mein Spray haben?

Es gibt Pfefferspray in allen Größen – von der Größe eines Feuerzeugs bis zur 0,5-Liter Flasche. Wählen Sie jene Größe, die Sie bequem und ohne große Einschränkungen möglichst immer bei sich tragen können! Der einzige Pfefferspray der Ihnen nutzen kann, ist der den Sie auch tatsächlich gerade greifbar haben.

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