Kriminalität in Österreich im Europäischen Vergleich

Wie sicher ist Österreich im Vergleich zu Deutschland? Zur Schweiz? Wir haben uns mit den Zahlen der Europäischen Agentur für Statistik (EUROSTAT) angesehen, und einen 5-Jahres-Schnitt errechnet.

Alle Zahlen sind mit großer Vorsicht zu betrachten, da Zählweisen und Definitionen von einzelnen Kennzahlen von Land zu Land sehr unterschiedlich gehandhabt werden können.

Generell gesehen könnte man jedoch einige Rückschlüsse postulieren:

Österreich und Deutschland sind auf den ersten Blick relativ vergleichbar was Gewaltdelikte pro 100.000 Einwohner betrifft.

Signifikant unterschiedlich sind die Entführungszahlen, wobei die  Zählweise hier vermutlich eine große Rolle spielt.

Bei Angriff (frei übersetzbar mit “absichtlicher Körperverletzung”) werden in DE jedoch viel mehr Delikte erfasst.

Bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung scheint die Häufigkeit durch die Zählweise  verzerrt zu sein.

Nur auf Island und in der Schweiz wird noch weniger erfolgreich gemordet als in Österreich – die Anzahl er versuchten Tötungen ist jedoch durchaus im Mittelfeld gelegen.

Vergleich Verbrechen - Österreich, Deutschland, EU-Schnitt

 ÖsterreichDeutschlandEurop. Schnitt
Vorsätzliche Tötung100%110%221%
Versuchte vorsätzliche Tötung100%167%306%
Angriff100%373%263%
Entführung100%9446%3637%
Sexuelle Gewalt100%100%85%
Vergewaltigung100%64%77%
Sexuelle Nötigung100%118%89%
Raub100%128%124%
Einbruch100%53%50%
Einbruch in Privatwohnungen100%95%128%
Diebstahl100%92%77%
Diebstahl von KFZ100%143%171%
Betäubungsmittel100%285%485%
(c) Europäische Union, weiter verarbeitet von SicherheitsPlus.com. Basiert auf den Daten der EUROSTAT, verwendet werden die Mittelwerte der Zahlen von 2010-2015

Kriminalität in Europa im Vergleich zu Österreich - Gewalt

LandVorsätzliche
Tötung
Versuchte
vorsätzliche
Tötung
AngriffEntführungSexuelle
Gewalt
VergewaltigungSexuelle
Nötigung
Raub
Island77%106%55%296%33%
Schweiz84%174%16%54%76%47%90%130%
Slowenien100%114%206%274%41%18%53%38%
Spanien100%135%100%367%46%20%59%384%
Luxemburg107%1362%285%13649%162%95%195%209%
Deutschland110%167%373%9446%100%64%118%128%
Niederlande113%1869%739%4785%116%56%145%173%
Italien115%190%252%836%25%199%
Dänemark116%227%118%79%110%64%112%
Tschechische Republik116%66%385%131%30%41%25%66%
Liechtenstein124%118%586%159%47%211%13%
Schweden124%121%403%420%394%205%
Polen126%53%52%779%12%27%5%82%
England und Wales132%1426%5223%183%270%156%243%
Norwegen132%86%123%121%148%108%66%
Portugal149%14%6359%50%25%62%372%
Kroatien149%230%46%159%26%34%22%71%
Northern Ireland (UK)157%521%158%4710%271%214%300%127%
Ungarn171%97%312%154%15%18%13%56%
Frankreich173%180%813%6113%95%118%84%396%
Griechenland175%137%31%1651%14%10%17%105%
Malta177%85%98%46%25%57%114%
Zypern177%109%40%4418%19%20%18%35%
Mazedonien183%192%25%1135%17%13%19%50%
Bosnien und Herzegowina191%121%35%56%7%57%
Slowakei191%89%138%30%13%39%34%
Scotland193%663%173%6935%296%182%375%80%
Serbien209%220%40%262%12%7%15%107%
Europ. Schnitt221%306%263%3637%85%77%89%124%
Rumänien225%220%114%2400%17%30%11%37%
Irland226%694%4162%98%73%111%135%
Bulgarien238%61%80%1841%20%15%22%85%
Finnland244%485%76%41%121%125%120%64%
Belgien253%635%1488%16082%225%200%238%474%
Türkei322%739%28267%28%
Montenegro335%477%59%246%10%5%13%45%
Lettland513%41%97%864%41%22%50%99%
Kosovo559%757%429%2831%14%10%16%66%
Estland567%105%17%79%38%66%24%76%
Albanien593%642%14%108%4%5%3%21%
Litauen798%53%16%2731%33%39%30%149%
Österreich100%100%100%100%100%100%100%100%
Daten von der Europäischen Agentur für Statistik, Mittelwerte der Jahre 2010-2015 errechnet (aktuellster Datenstand mit 10/2017) © Europäische Union, 1995-2017, weiter verarbeitet von SicherheitsPlus.com

Kriminalität in Europa im Vergleich zu Österreich - Eigentum

LandEinbruch in PrivatwohnungenEinbruchDiebstahlDiebstahl
von KFZ
Betäubungsmittel
Irland58%87%338%381%
Bosnien und Herzegowina27%13%63%5%
Montenegro19%7%11%140%
Lettland15%4%61%115%470%
Albanien18%1%9%39%102%
Slowakei29%20%36%84%53%
Polen29%31%30%72%63%
Türkei36%14%17%70%
Rumänien44%12%23%28%61%
Bulgarien46%24%35%88%176%
Tschechische Republik48%50%68%179%160%
Serbien49%28%18%63%295%
Mazedonien58%68%16%42%111%
Finnland62%54%107%277%609%
Norwegen63%35%156%299%1696%
Kroatien63%41%20%43%471%
Litauen65%46%94%140%
Slowenien79%65%86%52%319%
Kosovo86%37%48%35%100%
Island88%50%76%29%2201%
Deutschland95%53%92%143%285%
Estland98%79%88%306%
Zypern109%32%9%307%445%
Malta112%37%116%131%172%
Portugal117%39%52%274%169%
Ungarn120%39%84%98%226%
Griechenland123%66%58%464%367%
Europ. Schnitt128%50%77%171%485%
Spanien129%40%21%175%117%
Liechtenstein131%38%32%23%4090%
Scotland166%43%109%223%432%
Northern Ireland (UK)183%54%78%216%181%
Frankreich186%55%107%489%38%
Schweiz199%80%127%166%995%
Italien201%102%559%217%
England und Wales210%80%141%270%201%
Luxemburg226%64%100%131%142%
Schweden232%93%231%543%485%
Niederlande326%165%218%216%378%
Belgien340%86%116%278%443%
Dänemark536%142%236%11%1672%
Österreich100%100%100%100%100%
Daten von der Europäischen Agentur für Statistik, Mittelwerte der Jahre 2010-2015 errechnet (aktuellster Datenstand mit 10/2017) © Europäische Union, 1995-2017, weiter verarbeitet von SicherheitsPlus.com
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Wie hoch ist mein Einbruchsrisiko?

Der Versuch, das Einbruchsrisiko der Österreicher in Zahlen zu fassen

In einem von 51 Einfamilienhäusern in Wien wird jedes Jahr eingebrochen bzw. versucht, einzubrechen. 


Die sichersten Bundesländer in Bezug auf Einbrüche sind Vorarlberg, das Burgenland und Tirol. 


In Wien sind Einbrüche ca. doppelt so häufig wie in Niederösterreich, und mehr als 5x so häufig wie in Vorarlberg. 

An dieser Stelle soll versucht werden, das Einbruchsrisiko in den einzelnen Bundesländern Österreichs darzustellen. Dabei stützen wir uns auf die Zahlen der parlamentarischen Sicherheitsberichte und der Erhebungen der Statistik Austria zu den Wohnraumformen in Österreich, um eine annähernde Risiko-Wahrscheinlichkeit darstellen zu können.

Diese Wahrscheinlichkeit hat natürlich “Einschränkungen”: Wir können uns hier nur auf recht allgemeine Daten stützen und können zum Beispiel nicht berücksichtigen, ob ein Haus z.B. mehrfach betroffen war. Die bestmögliche Unterscheidung die wir uns erarbeiten konnten, war die Aufschlüsselung in Einfamilienhäuser und Wohnungen. Nicht berücksichtigt sind hier alle Keller-Einbrüche! Außerdem beinhalten die Zahlen zu den Einbrüchen auch Anzeigen von Einbruchsversuchen.

Wie oft wird in Wohnraum eingebrochen? Eckdaten zu Einbrüchen 2015

Einbrüche und Einbruchsversuche in Einfamilienhäuser 2015: 7740
(Jahresdurchschnitt 2013-2015: 7720)

Einbrüche und Einbruchsversuche in Wohnungen 2015: 7776
(Jahresdurchschnitt 2013-2015: 8065)

Warum Zahlen aus 2015? Der Sicherheitsbericht an das  Parlament durch das BMI für das Jahr 2016 ist nach wie vor nicht auf den Webseiten des Österreichischen Parlaments zu finden. Die Zahlen aus dem bereits veröffentlichten Bericht des BMI enthalten nur Zusammenfassungen, die uns für den Zweck dieser Auswertung nicht ausreichen.

Mit der Auswertung in Verbindung zu Wohnraum-Erhebungen der Statistik Austria für Wohnformen und Bundesländer ergibt das das folgende Gesamtbild:

Pro Jahr ist österreichweit ist jeder 286 Haushalt von einem Einbruch oder Einbruchsversuch betroffen – in Wien ist das statistische Einbruchsrisiko doppelt so hoch.

Einbruchsrisiko alle Wohnsitze

LandAnzahl WohnsitzeEinbrüche und EinbruchsversucheRisiko nach BundeslandRisiko für Wohnsitze, Anzahl
Wien983.8407.0690,72%1 von 139
852.5742.8070,33%1 von 304
699.9561.8140,26%1 von 386
STMK616.8011.5240,25%1 von 405
Sbg282.8476330,22%1 von 447
Kärnten301.0966660,22%1 von 452
Tirol375.5835630,15%1 von 667
BGL147.3762020,14%1 von 730
Vbg181.3352380,13%1 von 762
Ö4.441.40815.5160,35%1 von 286
Zahlen zum Wohnraum von: Statistik Austria, Erhebung 31.10.2010, Veröffentlichung 2011
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/wohnen/wohnungs_und_gebaeudebestand/index.html

Zahlen zu Einbrüchen nach Bundesländern: Sicherheitsbericht an das Parlament 2015 des Bundesministerium für Inneres

Einfamilienhäuser in Wien sind besonders oft Ziel von Einbrechern – beinahe jedes 50te Haus ist jährlich betroffen!

Einbruchsrisiko nach Einfamilienhäusern und Bundesländern

LandAnzahl EinfamilienhäuserWie viele Einbrüche in Einfamilienhäuser?Risiko für EinfamilienhäuserRisiko Einfamilienhäuser, Anzahl
Wien83.9921.6591,98%1 von 51
234.7581.3220,56%1 von 178
Sbg70.1173860,55%1 von 182
445.6662.2650,51%1 von 197
Kärnten110.9804850,44%1 von 229
STMK244.2139660,40%1 von 253
Tirol90.5342840,31%1 von 319
Vbg61.0011890,31%1 von 323
BGL100.8051840,18%1 von 548
Ö1.442.0667.7400,54%1 von 186
Zahlen zum Wohnraum von: Statistik Austria, Erhebung 31.10.2010, Veröffentlichung 2011
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/wohnen/wohnungs_und_gebaeudebestand/index.html

Zahlen zu Einbrüchen nach Bundesländern: Sicherheitsbericht an das Parlament 2015 des Bundesministerium für Inneres

In eine von 166 Wohnungen in Mehrparteien-Häusern in Wien wird jährlich eingebrochen.

Einbruchsrisiko nach Wohnungen und Bundesländern

LandWie viele Wohnungen gibt es in Österreich, die nicht in Einfamilienhäusern sind?Wieviele Einbrüche in Wohnungen?Risiko für WohnungenRisiko für Wohnungen, Anzahl
Wien899.8485.4100,60%1 von 166
STMK372.5885580,15%1 von 668
406.9085420,13%1 von 751
Sbg212.7302470,12%1 von 861
465.1984920,11%1 von 946
Tirol285.0492790,10%1 von 1022
Kärnten190.1161810,10%1 von 1050
Vbg120.334490,04%1 von 2456
BGL46.571180,04%1 von 2587
Ö2.999.3427.7760,26%1 von 386
Zahlen zum Wohnraum von: Statistik Austria, Erhebung 31.10.2010, Veröffentlichung 2011
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/wohnen/wohnungs_und_gebaeudebestand/index.html

Zahlen zu Einbrüchen nach Bundesländern: Sicherheitsbericht an das Parlament 2015 des Bundesministerium für Inneres

Einbruchsrisiko in Mehrparteienhäusern in Wien

Wir versuchen, die Situation in Wien etwas greifbarer darzustellen. Dazu haben wir die Zahlen zu Mehrparteienhäusern genauer analysiert und die Kriminalstatistik darüber gelegt.

Wie hoch ist das Risiko, dass in einem Jahr in einem Mehrparteienhaus eine Wohnung von einem Einbruch oder Einbruchsversuch betroffen sein wird?

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Quellen: Sicherheitsberichte des Bundesministeriums für Inneres an das Österreichische Parlament (2014-2016), Statistik Austria – Zensus 2011

Über die Sinnhaftigkeit einer Waffe zur Selbstverteidigung

Waffen sind Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen durch unmittelbare Einwirkung zu beseitigen oder herabzusetzen oder bei der Jagd oder beim Schießsport zur Abgabe von Schüssen verwendet zu werden. (Definition lt. Österreichischem Waffengesetz)

Laut Definition fallen also nicht bloß Schrotflinten, Pistolen oder ähnliches in den Begriff “Waffe”, sondern auch Messer, Schlagstöcke, Pfeffersprays, etc…

Braucht man nun eine Waffe zur Selbstverteidigung? Nun ja, das ist eine Sache der persönlichen Bedürfnisse und der Umstände.

Jedem Waffenbesitzer muss in jedem Fall seine Verantwortung klar sein, die er mit dem Besitz eines Gegenstands übernimmt der dazu geeignet ist, Menschen zu töten oder zu verletzen. Auch das Gesetz schreibt spezielle Verwahrpflichten für Waffen vor. Zum Beispiel dürfen Waffen für nicht berechtigte Personen (z.B. unter 18-Jährige) nicht zugänglich sein.

Kann mich eine Waffe schützen?

Allein der Besitz einer Waffe macht nicht sicherer: Sie muss geeignet verwahrt sein, im Fall des Falles zugänglich sein, und der Benutzer muss im Umgang damit geübt und sicher sein. Die Schrotflinte im Schrank wird bei einer Home-Invasion (Raubüberfall in den eigenen vier Wänden) nicht nützlich sein. Geht allerdings die Alarmanlage los, hat man Zeit die Schlafzimmertür zu versperren und mit einem Gewehr auf die gerufene Polizei zu warten, dann kann der Besitz eines Gewehrs den Unterschied zwischen Gewalt-Opfer und “davongekommen” machen.

Brauche ich eine Waffe?

Es ist jedem selbst überlassen, diese Entscheidung für sich selbst zu treffen. Fakt ist aber, dass Waffen das Spielfeld zumindest ebnen können: Muskelkraft, mehrere Täter, höheres “Kampfgewicht” eines Gewalttäters, etc. können durch eine Waffe egalisiert werden. Ohne “Plan” und Training eingesetzt, können Waffen aber auch zur Gefahr für einen Selbst werden – deswegen: Holen Sie sich Beratung, planen Sie für Notfälle auch in den eigenen vier Wänden.

Wenn Sie sich für eine Waffe entscheiden, dann sind Sie auch 100%ig für die “Beherrschung” und Sicherheit dieses Selbstverteidigungs-Werkzeugs verantwortlich.

Alternativen zu einer Waffe zur Selbstverteidigung

  • Vermeiden Sie Situationen, in denen die Notwendigkeit von Selbstverteidigung besteht
  • Verwenden Sie effektive freie Waffen, die nicht letal sind: hier empfehlen wir vor allem Pfefferspray in allen Varianten.

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